Gerade noch sind wir zu unserer Zeitreise in Rom zusammen mit unserem Markgrafen Gerold gestartet und in weniger als 60 Tagen landen wir 1039 Jahre später in Bad Ischl auf der Verlobungsfeier von Elisabeth und Kaiser Franz Josef.
So schnell vergeht die Zeit, so wandelbar kann ein Darsteller sein, wenn er gut ist …und er ist nicht nur gut, … er ist fantastisch!
Eben noch der willensstarke, ein bisschen wilde und verwegene, aber gutmütige vollbärtige Markgraf und jetzt der weiche, unterdrückte, schwache, aalglatte, frisch frisierte Kaiser Franz Josef.
Elisabeth – eines der wenigen Stücke, die ich mir in Berlin nur ein einziges Mal angesehen habe. Ich dachte, das würde reichen. Nie hätte ich gedacht, dass ich dafür in einen Zug steigen werde, um es mir mal in Köln, mal in Essen (yeah) anzusehen.
Wenn nicht…
Die Rolle des Franz Josef war mir in meiner Berliner Show nicht einmal großartig aufgefallen, lag es an dem damaligen Darsteller, oder wurde Franz von Elisabeth (Pia Douves) und dem Tod (Uwe Kröger) einfach an die Wand gespielt ?
Dies passierte in Köln am 11. Oktober 2011 zur Vorpremiere definitiv nicht. Mathias gab der Rolle eine unglaublich starke Bühnenpräsenz. Seine außergewöhnliche und unverwechselbare kraftvolle Stimme brachte ihn, und seine Rolle, weit in den Mittelpunkt. Sein Schauspiel ist großartig, gefühlvoll, routiniert und überzeugend.
Wenn Mathias singt, stockt mir fast der Atem und spätestens bei dem Lied „Boote in der Nacht“ ist die Gänsehaut garantiert.
Ein Plus gegenĂĽber seinen letzten Rollen als Krolock, Radames, Fiyero und Gerold allerdings: diesmal darf er ĂĽberleben, wenn auch sein Schrei, als Elisabeth ermordet wird, herzzerreiĂźend ist und mir durch und durch ging.
Ich kann meine nächste Vorstellung kaum erwarten…Berlin ist eben doch zu weit von Köln, München, Frankfurt und Basel entfernt! Noch 145 Tage: Essen - ich freu mich auf Dich …und auf Mathias !
Kerstin (25.10.2011)