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Über Mathias

Fan-Berichte

31.10.2009 22:11:21
„Auf diesen Tag hab ich gewartet
“
Michaela war vorbereitet!
Eigentlich ein ganz gewöhnlicher Samstagvormittag.
Ich saß noch trödelnd am FrĂŒhstĂŒckstisch und dachte schon, dass es wohl ein öder Samstag, nach dem Motto „Ich langweile mich tot zu Haus“ werden wĂŒrde. Aber dann kam alles ganz anders


Um 11.10 Uhr klingelte mein Handy. Ich schaute auf das Display und schluckte, als ich als Anrufer „Eric“ las. Das konnte doch nur etwas mit Mathias und Oberhausen zu tun haben! Ich nahm ab und Eric teilte mir mit, dass Mathias auf dem Weg nach Oberhausen sei

Danke, Eric, fĂŒr die Info! Sofort rief ich meine Freundin Konni an und wir verabredeten uns um 13.30 Uhr am Metronom-Theater

Am Abend vorher hatte ich meinem Mann noch gesagt, er solle mir „vorsichtshalber“ mal das Auto da lassen, es könne ja sein, dass Mathias tatsĂ€chlich einspringen mĂŒsse, womit ich jedoch eigentlich nicht rechnete. Das Datum war ja schon seit lĂ€ngerem „geblockt“! ;-)
Als ich um kurz vor 13.00 Uhr raus schaute, wo unser Auto geparkt war, musste ich zu meinem Entsetzen feststellen, dass mein Mann wohl doch mit dem Auto gefahren war. Leicht panisch rief ich ihn an, und bat ihn, mir sofort das Auto zu bringen. Er meinte leicht amĂŒsiert, er sei gleich zu Hause
 MĂ€nner!

Zum GlĂŒck ist der Weg nicht weit und ich war halbwegs pĂŒnktlich am Theater. Dort traf ich Konni und obendrein auch noch Heike und Ursula, die im Internet gesehen hatten, was los war und ebenfalls die Chance ggf. nutzen wollten.
Zwischenzeitlich hatte Eric mir mitgeteilt, dass Jan Ammann wohl die Mittagsshow spielen wĂŒrde und fĂŒr abends noch nichts klar sei


Wir „lungerten“ zunĂ€chst an der Stagedoor herum, in der Hoffnung, Mathias mal irgendwo zu erblicken oder ggf. irgendetwas zu erfahren.
Da dies nicht der Fall war, sind wir etwas essen gegangen, zumal es auch noch anfing zu regnen. Vorher fragten wir noch an der Theater-Kasse, aber dort war fĂŒr abends auch noch Jan Ammann auf der Besetzungsliste gefĂŒhrt. Vor dem Ende der Mittagsshow wĂŒrden wir wohl nichts Neues erfahren.

Um kurz vor 18.00 Uhr begaben wir uns wieder Richtung Stagedoor. Um 18.08 Uhr teilte Eric mir mit, dass Mathias die Abend-Show spiele und da kam auch gerade Jan Ammann zur TĂŒr heraus. Nun war es sicher! Also hieß es: Theater-Kasse stĂŒrmen! Gute Karten gab’s natĂŒrlich nicht mehr. Wir hatten die Wahl zwischen EinzelplĂ€tzen im Parkett ab Reihe 16, haben uns dann aber lieber fĂŒr Hochparkett rechts fĂŒr 4 PlĂ€tze nebeneinander entschieden. Zusammen genießen ist doch schöner, außerdem ist Reihe 16 auch nicht nĂ€her zur BĂŒhne.

Da wir noch genĂŒgend Zeit hatten, besorgten wir noch ein Geschenk fĂŒr Mathias und nahmen dann um kurz vor 20.00 Uhr im Theater Platz. Die Show konnte beginnen.
Wir waren reichlich angespannt, wie nervös musste erst Mathias sein
 Nach 1 Âœ Jahren Krolock-Abstinenz, kaum Proben und völlig neue Kollegen.

Die Show nahm ihren normalen Lauf und wir fieberten schon Mathias‘ erstem Auftritt entgegen.
Das Ende von „Draußen ist Freiheit“ nahte und wir starrten gespannt in Richtung TĂŒr, aus der Mathias kommen wĂŒrde. DafĂŒr hatten wir perfekte PlĂ€tze, den gesamten Gang hatten wir gut im Blick.
Mathias war etwas frĂŒh dran, ĂŒberspielte die ĂŒberschĂŒssige Zeit aber sehr gut, indem er zwischendurch lĂ€nger stehen blieb und die Zuschauer mit „Nackenkraulen“ o. Ă€. erschreckte.
Er betrat pĂŒnktlich die BĂŒhne und wir warteten schon fast atemlos auf seinen ersten Ton von „Gott ist tot“ und der war absolut perfekt genau wie der Rest des Songs. Wir waren sprachlos! Mathias hat uns mit seiner kraftvollen Stimme sofort berĂŒhrt und gefesselt. Wir saßen wie gebannt in unseren Sesseln und tauchten nur allzu gern weiter in die Dunkelheit ein

Wir dachten nur noch, ja genau DAS ist es, was wir so vermisst hatten – GĂ€nsehaut!

Wir ließen uns nur allzu gern auf eine „Reise auf den FlĂŒgeln der Nacht“ ein. Mathias’ „Einladung zum Ball“ hĂ€tte wohl kaum eine Frau widerstehen können, sehr verfĂŒhrerisch und mit enormer Power. Dieses „Du weißt genau, das wĂ€r’ dir nicht genug?“ – wĂ€re ich Sarah gewesen, wĂ€re ich wohl in Ohnmacht gefallen!

Bei „Rote Stiefel“ („Tu was die Vernunft nicht erlaubt..“) ertönte nicht Mathias’ Stimme, da haben sie im Theater wohl so schnell nicht das richtige Band zur VerfĂŒgung gehabt... Zum GlĂŒck ging’s dann wieder live weiter.

„Vor dem Schloss“ war sehr souverĂ€n von Mathias, die richtige Mischung aus genialer Stimme, erhabener Ausstrahlung und ein bisschen Überheblichkeit, Witz und einem wohldosierten Schuss „Sarkasmus“. Er hat sogar die leicht geĂ€nderte Version von Oberhausen gesungen, dieses „Ich weiß, was du fĂŒhlst und denkst, ich kann dein Sehnen spĂŒr’n“. Sein „Befrei’n“ ließ erneut Schauer durch unsere Körper laufen.
Völlig benommen verließen wir den Saal zur Pause. Wir konnte gar nicht glauben, welche Leistung Mathias da ablieferte, nach so langer Zeit! Mehr davon! Wir konnten den 2. Akt kaum erwarten.

Aber zunĂ€chst ĂŒberlegten wir, wie wir uns ggf. beim Schlussapplaus bemerkbar machen könnten. NatĂŒrlich hatte keiner an Knicklichter o. Ă€. gedacht. Aber wozu gibt’s den Fanartikel-Stand im Theater? Dort gab’s dann immerhin diese Leuchtkullis, schön in Blutrot. Damit gewappnet begaben wir uns wieder in den Saal, wo wir ungeduldig warteten, ganz in die „Totale Finsternis“ hinab gezogen zu werden.

Mathias machte die Spannung dieses Liedes sehr gut deutlich. Sehr ausdrucksstark und zunĂ€chst unnahbar umwirbt er Sarah (Nele-Lis Vaiksoo), bis sie seinem „Werben“ nachgibt. Seine Gier wird immer stĂ€rker, aber er schafft es noch im letzten Augenblick, sie zu unterdrĂŒcken. Nele und Mathias harmonierten sehr gut zusammen, was ja nicht selbstverstĂ€ndlich ist, wenn man das erste Mal zusammen spielt. Respekt!
Bei Mathias’ Interpretation kann man genau nachvollziehen, warum sich Sarah so zum Grafen hingezogen fĂŒhlt
 Welche Frau wĂŒrde nicht mit ihm „zur Hölle wĂŒrde ich fahren“ oder „den Verstand verlier’n“?
Nach dieser tollen Darbietung dachten wir zunĂ€chst – jetzt ein bisschen „vorspulen“, aber das geht natĂŒrlich nicht und die Leistungen der anderen Darsteller sind auch nicht zu verachten. Allerdings hatten wir den Eindruck, dass insgesamt die Berliner Cast harmonischer war.

„He Ho He, Professor“, und hier insbesondere die Stelle, an der die Stimme aus verschiedenen Lautsprechern kommt, kam bei uns im Hochparkett akustisch besonders gut

Richtig schön durchdringend: „Alfred’s Seele gehört lĂ€ngst miiiiir
“ und der anschließende Lacher – so richtig gehĂ€ssig!
Hier hatten wir vor dem Lied ĂŒberlegt, ob wir Mathias von unseren PlĂ€tzen aus ĂŒberhaupt sehen können, aber das war zum GlĂŒck kein Problem. ;-)

Und dann fieberten wir auf das Highlight zu, die „Unstillbare Gier“ und auch damit mit „haute“ Mathias uns fast aus den Sesseln!
„Das Korn war golden und der Himmel klar“ war zwar erst 1830 angesiedelt, so dass wir zunĂ€chst fĂŒrchteten, dass ihn das aus dem Konzept bringen wĂŒrde, aber nein – Mathias brachte “Die unstillbare Gier“ perfekt und so gefĂŒhlvoll auf die BĂŒhne, dass es einem die TrĂ€nen in die Augen trieb
 Diese Zerrissenheit und Verzweiflung – einfach klasse dargestellt, so voller Kraft und Inbrunst!
Ein besonderes Highlight waren das „heraus gebrĂŒllte“ „Ich will FREI und freier werden
“sowie „Ich will ein HEILIGER oder ein Verbrecher sein
“ und natĂŒrlich die Endphase des Songs.
Man hatte das GefĂŒhl, dass Mathias die Rolle wirklich lebte, nichts wirkte gespielt.

Beim „Tanzsaal“ wieder eine tolle Interpretation des erhabenen Grafen, wĂŒrdevoll und elegant. Mathias hat wohl schon zu lange kein „Blut mehr geleckt“ , er zog Sarah unsanft und ziemlich besessen zu sich heran und war so „gierig“, dass der Biss etwas zu frĂŒh kam, was aber nicht schlimm war.
Ebenso unsanft ließ er sie am Ende zu Boden
 die Gier war ja nun auch gestillt! ;-)

Das Menuett war recht witzig anzusehen, es gab wohl kleine Abstimmungsprobleme mit Nele bei den Tanzschritten, was aber wohl nur „Mehrfachguckern“ aufgefallen sein dĂŒrfte.

Und dann war’s leider schon wieder vorbei
 Mathias’ oder vielmehr Graf von Krolock’s letzte Worte: „Im Namen der Hölle, des Feuers und des Blutes, Ihnen nach – Holt Sie zurĂŒĂŒĂŒck!“ hallten noch in unseren Köpfen und ließen den „Tanz der Vampire“ nur noch an uns vorbeiziehen. Diese volle Mathias-„Dröhnung“ mussten wir erst einmal verkraften!

Hochachtung vor dieser grandiosen Leistung!

Es gab viel Applaus und Jubel, besonders fĂŒr den Herrn Grafen, die Stimmung war sehr gut. Mathias bekam zum Dank einen Blumenstrauß und strahlte total, sichtlich stolz und sicher auch erleichtert, dass alles so gut geklappt hatte.

Als wir aus dem Theater kamen, schĂŒttete es heftig, wie ungĂŒnstig fĂŒr einen Stagedoor-Besuch. Zum GlĂŒck ließ es etwas nach als die ersten Darsteller heraus kamen. Leider fuhr bereits ein Taxi fĂŒr Mathias vor, der kurz darauf strahlend heraus kam. Er wurde von allen Seiten gelobt und beglĂŒckwĂŒnscht.

Da einige Fans vor Ort waren ließen wir den anderen zunĂ€chst den Vortritt, platzierten uns aber vorsichtshalber mal vor dem Taxi, damit wir zumindest kurz die Chance hatten, mit Mathias zu sprechen. Sichtlich geschmeichelt von dem „Lobgesang“ aller, nahm er unser PrĂ€sent entgegen. Auf die Frage, ob es ihm Spaß gemacht habe, mal wieder Krolock zu spielen, meinte er, nicht wirklich, er habe Orientierungsprobleme gehabt, er sei seinem A
 hinterher gerannt (?). VerstĂ€ndlich – neues Theater, neue Kollegen. Aber davon konnte man als Zuschauer wirklich nichts spĂŒren. Und im Nachhinein hat es ihm sicher Spaß gemacht, mal wieder eine andere (anspruchsvollere) Rolle zu spielen.

Von uns aus kann es gern eine Wiederholung geben. Wir sind bereit! ;-)

Michaela E. aus Kamp-Lintfort (30.10.2009)