Am 01.02.2009 fand in Esslingen am Neckar das Neujahrskonzert der Jungen Süddeutschen Philharmonie Esslingen statt. Da ich an diesem Wochenende beruflich in Stuttgart war, ließ ich es mir natürlich nicht entgehen, dieses Konzert zu besuchen.
Die Leitung des Abends lag bei Andreas Kraft, dem Dirigenten. Zu Beginn erklärte er kurz, was das Publikum an diesem Abend erwarten würde. Sie hatten sich viele Gedanken gemacht, wie das Konzert gestaltet werden sollte. So bestand die erste Hälfte aus Stücken, die der leichten Klassik zuzuordnen sind. Die Damen und Herren des Orchesters waren mit viel Begeisterung und Freude bei der Sache und ließen den Abend zu einem kurzweiligen Erlebnis werden.
Begonnen wurde mit der Polonaise von Anton Dvořák, gefolgt von Friedrich Smetanas Tanz der Komödianten aus der Oper Die Verkaufte Braut. Weitere Komponisten, deren Kompositionen zum Besten gegeben wurden, waren Franz von Suppè (Ouverture aus der Operette Leichte Kavallerie), Peter Tschaikowsky (Walzer aus der Oper Eugen Onegin) und Emil N. von Reznicek (Ouverture aus der Oper Donna Diana). Zum Ende des ersten Teils wurde schließlich auch das Publikum mit eingebunden, indem Andreas Kraft dazu aufforderte zum Marsch mitzuklatschen, aber nach Möglichkeit im Takt! So beendeten zwei Stücke von Johann Strauss (Vater) den ersten Teil, die Polka Eljen a Magyar und schließlich der doch sehr bekannte Radetzky-Marsch.
Mach der Pause ging es moderner weiter. Die ersten drei Stücke, die gespielt wurden, stammen aus der Soundtrack Symphony von Steffen Wick, einem Stuttgarter Komponisten. Das Publikum war hörbar beeindruckt.
Nachdem wir bis dahin das Orchester pur genießen durften, gesellte sich dann noch eine Band und natürlich Mathias Edenborn zum Orchester. Die Moderation übernahm von da an Rüdiger Nass, der E-Gitarrist der Band.
Schließlich kam Mathias auf die Bühne. Sein enormes Stimmvolumen mit einem großen Orchester zu hören, war ein besonderer Ohrenschmaus. Sein erster Song kam von den Scorpions, Wind of Change. Schon bei den ersten Tönen des Liedes, war zu spüren, dass Mathias’ Stimme hervorragend zu einem Orchester dieser Größe passt. Mit sehr viel Gefühl und tief bewegt trug er Wind of Change vor. Besonders beeindruckt hat Mathias aber auch mit seiner Interpretation des Pink Floyd-Stücks The Trial aus dem Album The Wall. Hier kam die Bandbreite seiner Stimme wundervoll zum Tragen und wieder war die Darbietung sehr emotionsgeladen. Rüdiger Nass kündigte danach einige Queen-Songs an und natürlich durften wir auch hier wieder Mathias’ Stimme lauschen. Er begann mit der Killer Queen, gefolgt von dem Klassiker schlechthin, We will rock you und last but not least We are the champions. Die Zeit verging wie im Fluge und natürlich ließ das Publikum Mathias samt Orchester noch nicht von der Bühne gehen. Als Zugabe spielten sie zunächst den Klassiker Smoke on the Water, den Mathias sehr rockig, aber auch gefühlvoll vortrug. Nach kurzer Beratung zwischen dem Dirigenten und Mathias entschieden sie sich schließlich für eine abschließende Zugabe. Wir durften die Killer Queen noch einmal genießen. Der lang anhaltende, begeisterte Applaus war der beste Beweis, dass das Publikum mit dem Abend mehr als zufrieden war.
Ein großes Kompliment an das JSPE-Orchester unter der Leitung von Andreas Kraft, das mit viel Esprit und einer erfrischenden Leichtigkeit spielte, aber auch an die großartige Band und natürlich an Mathias Edenborn. Seine außergewöhnlich schöne Stimme passt nicht nur hervorragend zu einem großen Orchester; er konnte auch das Publikum auf ganzer Linie überzeugen. So bekam ich nach dem Konzert Stimmen von Zuhörern mit, die erwähnten, dass der Sänger eine geniale und wunderschöne Stimme habe. Wenn das kein Kompliment ist! Es wäre sehr wünschenswert, wenn es auch in der Zukunft weitere Projekte in diese Richtung geben würde.
Ursula M. Jostes (08.02.2009)