Musical: Elton Johns Version des Klassikers in Amstetten
In Amstetten kam am Mittwoch das Elton-John-Musical "Aida" heraus.
Verwandlung. Statt Verdi gibt es Pop à la Elton John. Statt feierlicher Opern-Atmosphäre herrscht Clubbing-Lockerheit mit energiegeladenen Tanzszenen. Doch die Story ist die gleiche: Erzählt wird die tragische Liebesgeschichte zwischen der Sklavin (und nubischen Prinzessin) Aida und dem ägyptischen Heerführer Radames.
Aida, das Musical von Elton John (Musik) und Tim Rice (Libretto), läuft jetzt beim Musicalsommer Amstetten. Aus einer Eishockeyhalle wird dort ein stimmungsvoller Theaterraum für 900 Zuschauer gezaubert, und zu sehen ist eine Show, die auch großen Bühnen in großen Städten gut zu Gesicht stünde.
Musikalisch wechselt das Stück zwischen Mainstream-Pop und Funk-Rock, zwischen Gospel und orientalisch angehauchten Sounds. Manche Songs sind von erlesener Qualität, andere bleiben angesichts des berühmten Namens Elton John erstaunlich blass.
Untiefe. Verblüffende Folge: Die Solisten haben nicht nur keine Mühe, der Partitur gerecht zu werden - sie helfen sogar über manche Untiefe des Stücks hinweg.
Regisseurin/Choreografin Kim Duddy kann stolz sein auf ihre peppig und quirlig agierende Truppe. Die Engländerin Ava Brennan (Aida) und der Schwede Mathias Edenborn (Radames); die Wienerin Nazide Aylin (Amneris) und der Amerikaner Paul Vaes (Zoser) ragen aus dem guten Ensemble heraus: große Stimmen, perfektes Timing, tiefe Emotion.
von G. Baumann
hier gibt es einen Scan des Originalartikels (66 KB)