Nach diversen früheren Besuchen in den Katakomben der Pariser Oper ist es mir dieses Jahr gelungen DAS Phantom der Oper zu finden.
Nachdem ich das Musical von Andrew Lloyd Webber bereits mehrfach in Hamburg und Stuttgart gesehen hatte, musste ich mir eingestehen, dass das Phantom der Oper nicht unbedingt mein Favorit unter den Musicals ist. Aber da der letzte Besuch bereits einige Zeit zurück lag und mich vor allem die aktuelle Cast in Hamburg reizte, machte ich mich also auf den Weg durch ganz Deutschland, um mir das Stück noch einmal anzusehen. Eher noch etwas skeptisch, ob es mir wohl nun besser gefallen wird. Und dann kam die Vorstellung im Januar dieses Jahres.
Also auf zur neuen Flora. Ein schönes Theater mit gut abgestuften Plätzen. Der erste Weg ging natürlich zum Merchandise-Stand, um ein Programm und die Besetzungsliste des Abends zu holen. Aufatmen: die First Cast mit Mathias Edenborn (Phantom), Valerie Link (Christine) und Nicky Wuchinger (Raoul) spielen!
Und dann noch ein kurzer Blick auf den Dirigenten des Abends:
Klaus Wilhelm (für viele Stuttgarter seit der Benefizgala „Stars of Manderley“ auch gern nur noch „Onkel Klaus“). Seit dem Fan-Event von Rebecca in Stuttgart durch sein tolles „Making Of“ und aufgrund der Benefizgala „Stars of Manderley“ mit den wundervollen Arrangements im Gedächtnis geblieben.
Nach gefühlten Stunden hob sich dann endlich der Vorhang. Ich glaube im Nachhinein, ich habe 3 Stunden die Luft angehalten.
Das kleine Negative zuerst:
Bei den Kulissen dachte ich mir: irgendwie sah der Kronleuchter früher doch etwas größer aus. Auch dass der Kronleuchter eher zur Bühne schwebt und nicht so schwungvoll wie früher auf die Bühne fällt, finde ich nicht ganz so spektakulär.
Sonst kann ich nur Positives berichten:
Gleich zu Anfang fiel mir die Rolle der Carlotta auf. Nicht mehr ganz so übertrieben angelegt, was ich sehr angenehm finde.
Dann kam Valerie Link, die ich bereits in Wicked und Rebecca gesehen habe, auf die Bühne. Und auch hier kann ich nur sagen, dass mir die Rolle der „Christine“ so viel besser gefällt als früher. Einfach schön, wenn das erste Lied „Denk an mich“ erklingt.
Aber langsam wurde es dann auch Zeit, dass das Phantom in Erscheinung tritt. Denn schließlich war die Besetzung von Mathias Edenborn als Phantom der Hauptgrund, warum ich überhaupt nach Hamburg geflogen bin.
Die erste Gänsehaut: wenn das Phantom mit Christine im Boot durch ein Kerzenmeer fährt. Und dann kam die „Musik der Nacht“. Da hat Mathias als Phantom der Oper das geschafft, was mir bei allen früheren Aufführungen immer gefehlt hat:
ein Phantom, das mich vor Mitgefühl zum Weinen brachte (im positiven Sinne natürlich). Ich konnte mit dem Phantom mitfühlen und mitleiden. Man hat die Beweggründe verstanden warum das Phantom so ist wie es ist und warum es so handelt.
Da ich dies Mathias auch gerne persönlich sagen wollte, ging es nach der Vorstellung noch an den Bühneneingang. Und wie immer war Mathias sehr freundlich, nahm sich die Zeit für Autogramme, Fotos und ein kleines Gespräch.
Alles in allem eine tolle Vorstellung und es sollte nicht die Letzte sein. Bereits vor 2 Wochen war ich wieder zu Besuch beim Phantom der Oper. Zum Glück wieder mit meiner Wunschbesetzung. Und auch mein 3. Besuch in den Katakomben der Pariser Oper ist bereits gebucht.
Wer hätte Anfang des Jahres noch gedacht, dass ich ausgerechnet das Phantom der Oper so oft in einem Jahr anschauen würde.? Also ich nicht ;)
Auch wenn in meinen Augen Hamburg immer eine Reise wert ist!
Manuela (10.08.2014)