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Über Mathias

Fan-Berichte

08.02.2008 17:57:29
Nur ein Biss…
Ursula lässt uns an ihren Theaterbesuchen vom 29.und 30.Januar 2008 teilhaben.
Wie macht er das nur? Da hatte ich ihn gut zwei Monate lang nicht mehr auf der Bühne gesehen und dann so was! Seine Excellenz, Mathias Graf von Krolock gab sich am Dienstag und Mittwoch die Ehre.

Nach der sehr schwungvollen „Knoblauch-Szene“ im Wirtshaus, mit einem gutgelaunten Ensemble, durfte ich erstmals Philipp Hägeli als Chagal erleben und ich war völlig begeistert. Die Rolle steht ihm wirklich sehr gut und seine Interpretation ist absolut sehenswert. Nachdem Sarah und Alfred ihre Liebe füreinander entdeckten, wurde es ganz still im Saal. Mystische Töne erklangen und eine große „Fledermaus“ in Gestalt des Grafen von Krolock schlich lautlos, fast schwebend von der rechten Seite auf die Bühne. Sehr imposant wirkte er im Licht der Scheinwerfer. Als er dann seine „Flügel“ ausbreitete, konnte einem Erstbesucher schon einmal ein Schauer über den Rücken laufen. Bei mir schlich sich ein kleines Schmunzeln ins Gesicht, weil die ältere Dame neben mir doch ein wenig erschrocken war, als sie das Angesicht des Grafen erblickte und sah, wie blass so ein Vampir doch ist.

Gott ist tot wurde besonders am Mittwochabend unglaublich stark von ihm interpretiert. Von der ersten Minute an hat er mich einmal mehr mit seiner durchdringenden und herrlichen Stimme berührt und gefesselt. Im Laufe der Shows versank ich immer tiefer in meinen Sitz. Ich tauchte mit jedem Ton, der über seine Lippen kam, mehr und mehr ab in die Dunkelheit.

Nach wie vor gehört die Einladung am Ende des ersten Aktes zu Mathias’ stärksten Auftritten. An beiden Abenden gelang es ihm hervorragend, den Spannungsbogen dieses Stückes aufzubauen. Obwohl ich die Vampire schon einige Male gesehen habe, gelingt es Mathias immer wieder, mich mit seinem „Lacher“ ein klein wenig zu erschrecken, weil man nie so genau sagen kann, wann er kommt. Dieses „befreien“ am Ende des ersten Aktes hätte mich fast umgehauen, denn es wollte gar nicht enden, aber er hatte immer noch Luft, um den Ton zu halten. Das ist wohl Hochleistungsgesang pur!

Im zweiten Akt fand ich es sehr interessant zu sehen, wie sich Mathias an jedem Abend auf seine jeweiligen Partnerinnen einstellt. Am 29. durfte ich erstmalig Anne Hoth in der Rolle der Sarah bewundern, am 30. spielte Katrin Löbbert seine Partnerin. Das Duett Totale Finsternis bleibt für mich immer ein Ohrenschmaus und die Musik ist wie Malerei für die Ohren.

Voller Spannung fieberte ich natürlich auch der Unstillbaren Gier entgegen. Meine Erwartungen wurden auch diesmal wieder übertroffen. Seine Stimme ist mal lieblich, dann wieder kraftvoll, voller Wut und Zorn, genauso wie er Herr über die ganz leisen und gefühlvollen Töne ist. Stimmlich ist er schon lange einfach nur großartig, aber ich hatte auch das Gefühl, dass er in der letzten Zeit sehr stark an seiner Mimik und Gestik gearbeitet hat. Diese war sehr intensiv und so akzentuiert auf jeden Ton ausgerichtet; die unterschiedlichen Gefühle wirkten weder aufgesetzt noch gespielt. Ich nahm Mathias wirklich ab, dass er der in sich völlig zerrissene Graf von Krolock ist, dessen Gier einfach unstillbar bleibt.

Besonders schön und romantisch finde ich seine Art und Weise, wie er Sarah im Ballsaal dann „endlich“ beißt. Sehr energisch fasst er sie zunächst am Arm und zieht sie ein wenig uncharmant und besessen an sich heran, doch dann beugt er sich zärtlich zu ihr herunter, als wolle er sie küssen. Nur Sekunden später besinnt er sich wieder seiner Gier, endlich satt zu werden und er fällt hastig und unstetig über Sarah her.

Mathias zeigte an beiden Abenden Spielwitz und dass er Freude daran hat, die Rolle immer weiter auszubauen, sieht man ihm regelrecht an. Es hat aber auch mir auf jeden Fall wieder große Freude bereitet, ihm, dem ganzen Ensemble und der wundervollen und berauschenden Musik zu lauschen und mich wieder in die Welt der Vampire entführen zu lassen.

An einigen Stellen des Stückes fiel ab und zu noch ein wenig auf, dass viele neue Gesichter in den letzten Tagen und Wochen zur Cast gestoßen sind, aber insgesamt gesehen lief alles sehr rund und das gesamte Team hat sehr dazu beigetragen, dass ich zwei sehr unterhaltsame Abende genießen durfte.

Ursula (08.02.2008)